Die Schulen
Die evangelisch-lutherische Volksschule
Aus dem Testament des Vikars Cord Woltmann vom Jahre 1509 geht hervor, daß um diese Zeit in Gronau bereits eine Schule bestanden hat; denn es ist darin von einem "M e ß te r", d. h. Schulmeister, die Rede. Damit erschöpft sich aber auch unsere Kenntnis vom Schulwesen der Stadt Gronau in der vorreformatorischen Zeit. Die ersten spärlichen Nachrichten stammen dann erst wieder aus dem Jahre 1543. Sie sind in dem Berichte zu finden, den Anton Corninus im Anschluß an die Einführung der Reformation erstattete, dem sog. Bisitationsberichte. Der betreffende Abschnitt in dem "Abscheidt zu Gronau, dem radt daselbe gegeben 1543" lautet:
"Nachdem auch dem Schulmeister ein Loraten (Gehilfen), der ine die Arbeit der Institution tragen helfe, von nothen, so wollen wir im zu solcher behus das lehn im gerbhause, so jetzo her Tuttelebe hat und nichts dafür thut, zugeordnet haben, und so sich Irrungen hirin zutragen würden, , will ich, Corninus, bei die von gronow gern treten, uns solch lehn der Jugendt zu gut verstehn und erhalten helfen, haben auch keinen Zweifel unser g.f. und fraw (Gnädige Fürstin und Frau, d. i. die herzogin Elisabeth, die damals für ihren minderjährigen Sohn Erich den Jüngeren die Vormundtschaft führte) werde hirin aus Christlichem, fürstlichen gemüt auch gerne das beste thun. Nachdem die Cüsterei zu gronow iere übel verstehn, und dar die Desolarkirche zu Leie (Die Kirche des zerstörten Dorfes Lehde)ungeserlich 8 morg. landet hat, die von den Boden und Doetzum herkommen, so sollen dieselbige bei die Küstrei ewiglich gelegt und verordnet sein, doch mit dem Gedinge, daß ein jeder Küster, sooft einer angenommen wird, solche Acker von gemesten beiden geschlechtern zu lehn entpfahe und inen an irer gerichtlichkeit keinen abbruch thue".
An einer anderen Stelle dieses Berichtes heißt es:
"Zum dritten fordert auch die hohe noth, das die Schule der jugend zum besten versehn und ein jeder Schulmeister versorget werde. Weil den für (vor) disser Zeit unser g. f. das lehn Anbreae zu solcher Schule gelegt, so lassen wir es also dabei bleiben. Nachdem aber solch lehn nicht mehr den zehen floren hat (nicht mehr als 10 Gulden einbringt), so soll hinfurdt die helfte des lehns Mariae Rovar (ein Nebenaltar in der St. Matthäikirche, der also mit einem eigenen Lehen ausgestattet war), wie sie heißen, so jetzo ein pfaff zu Hildenßheim hat, zu solcher Schule von Stundt an verordnet sein; so sich aber gemeldeter priester zu hildenßheim zum Evangelio begeben und dasselbig treulich predigen wolle (d. h. wenn er evangelischer Pfarrer werden will), so soll er mich, den Superintendenten Convinus, ansuchen, wil ich ine zu einem guten pfar helfen. Die andere helfte sol nach absterben her Gnehage auch bei die Schule gelegt sein und dabei pleiben, doch den Gnehagen an irer Collation ohn schaden, den es hat sich ein jeder Schulmeister das er solch lehn von inen entpfange, nicht zu beschweren".
Aus diesen Einzelheiten, so aufschlußreich sie in mancher Hinsicht sind, läßt sich für die Geschichte des Gronauer Schulwesens nichts anderes entnehmen, als daß es zu jener Zeit hier schon mehrere Schulstellen gegeben hat. Über Art und Inhalt des Unterrichts erfährt man nichts, doch dürfte er im Wesentlichen nur Bibel- und Katechismus-Unterweisung und vielleicht Lesen und Schreiben (lateinisch) sowie Rechnen umfaßt haben. Die Schulstellen waren, wie fast überall, hauptsächlich mit Landbesitz ausgestattet, und zu den Einkünften daraus traten noch Leistungen an Holz und Getreide. Diese Art der Lehrerbesoldung hat sich lange gehalten, bei uns bis ins 20. Jahrhundert hinein. An mehrklassigen Schulen gab es eine bestimmte Stufenfolge der Stellen; jeder Lehrer wurde für eine besondere Klasse angestellt und erhielt die an diese Klasse gebundenen Einkünfte. Die gleiche Besoldung aller Lehrer mit gleicher Ausbildung und gleicher Amtsstellung an gleicher Schulart ist eine Errungenschaft erst der neuesten Zeit.
Während zum Ende des 18. Jahrhunderts nur die Tatsache des Bestehens einer Lateinschule in Gronau berichtet wird, fangen mit dem neuen Jahrhundert die Nachrichten an, etwas reichlicher zu fließen. Seit 1616 haben wir ein Verzeichnis der hier tätigen Rektoren. Um 1648 besaß die Gronauer evangelische Schule drei Lehrer: einen Rektor, einen Konrektor und einen Kantor. Die beiden ersten mußten "Literati" sein, oder wie man heute sagen würde, Leute mit Hochschulbildung. Denn das Lateinische bildete damals noch den Hauptunterrichtsgegenstand. Daher findet man in den alten Urkunden, die, wenn überhaupt, stets in sehr schlechtem Deutsch abgefaßt sind, so viele lateinische Brocken.
Das Konrektoramt ging im Jahre 1718 mit Johannes Fanter ein, und das Einkommen dieser Stelle wurde den beiden anderen Schulstellen zugelegt. Erst im Jahre 1928 wurde das Amt eines Konrektors aufs neue eingerichtet; es bekleidet seitdem der Lehrer Marhenke.
Der letzte der alten Kantoren war Johann Heinrich Friedrich Elbe, der auch das Küsteramt versah. Als er 1822 starb, ward der Kantordienst mit der Rektorstelle, der Küsterdienst hingegen mit der Organistenstelle verbunden. Es wurde nun auch ein dritter Lehrer angestellt; der hauptsächlich die unteren Jahrgänge der Schulkinder zu unterweisen, daneben aber auch noch den zweiten Klingelbeutel in der Kirche zu tragen hatte. Anfang der 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts, also 1890, trennte man den Küsterdienst von der Lehrerstelle ab und übertrug ihn den Kirchenvorstehern. Schon früher war der sogenannte niedere Küsterdienst auf einen Kirchlehrer übergegangen, während der höhere Küsterdienst, wie Besorgen des Taufwassers, des Abendmahlsweins und der Hostien, Reinigen der Taufhandtücher und der Abendmahlgefäße, Einschreiben der Paten, Zählen der Klingelbeutelgelder, noch dem Organisten oblag, der ja stets ein Lehrer war. Im Jahre 1922 wurde der gesamte Kirchendienst von den Lehrerstellen abgetrennt und zu einem von der Kirche durch freien Vertrag vergebenen Organisten- und Kantoramt vereinigt. Einen vierten Lehrer bekam die evangelische Volksschule um Jahre 1881.
Der Unterricht der Mädchen lag bis zum Jahre 1788 - allerdings wissen wir nicht, seit wann - in den Händen einer Lehrerin, der sogenannten "Lehrwase". Ddann wurde die Mädchenklasse, die infolge des fehlenden strengen Schulzwanges wahrscheinlich recht klein war, dem Organisten zugewiesen. Später unterrichteten Lehrer Knaben und Mädchen gemeinsam. Seite etwa 25 Jahren (1906) sind an der Schule eine bzw. zwei Lehrerinnen angestellt.
Neben der Volksschule bestand in Gronau etwa um die Mitte des vorigen Jahrhunderts (1850) noch eine Privatschule, das sog. "Felsbergsche Institut", eine Anstalt, die ihren Schülern eine weitergehende Bildung zu vermitteln suchte. Daran unterrichteten neben dem Leiter Dr. Felsberg ein Franzose und eine Engländerin. Die Schulgebäude befanden sich in dem jetzt der Stadt gehörigen Bock von Wülfingenschen Hause. Lange Jahre hat diese Anstalt, die übrigens mit einem Schülerheim verbunden war, erfolgreich gearbeitet. Schließlich ging sie wegen Schülermangels ein, aber schon nach einigen Jahren entstand eine neue Privatschule im Hause Bruns vor dem Leintore. Die Leitung hatte in cand. phil. Scholl. Auch sie konnte sich nicht lange halten. Aber wieder wurde bald nach ihrem Eingehen eine dritte derartige Anstalt aufgemacht (Bredemeyer), und zwar in Hennies´Hause auf der Südstraße. Es glückte ihr jedoch nicht besser als ihren Vorgängerinnen; die Unterhaltung stellte sich bei der geringen Schülerzahl zu teuer, und der Versuch mußte abermals aufgegeben werden. Noch einmal wagte man es in den siebziger Jahren mit einer solchen Schule in Herings Hause; außer einem besonderen Lehrer, H. Beper, erteilten daran stundenweise in bestimmten Fächern der Rektor der Volksschule, der zweite Pfarrer, der Apotheker und der Stadtkapellmeister (im Singen) Unterricht. Trotz dieser sparsamen Einrichtung war die Anstalt nicht lebensfähig.
Um nun das unleugbar vorhandene Bedürfnis nach einer Schule mit größerer Bildungsmöglichkeit zu befriedigen, wurde im Jahre 1882 die evangelische Volksschule durch Anfügung einer 1. Gehobenen Schulabteilung erweitert. Sie brachte ihre Schüler zunächst bis zur Untertertia einer höheren Schule; 1920 wurde dann eine besondere Verbindung zum Andreas-Realgymnasium in Hildesheim hergestellt, und dadurch konnte das Ziel der Gehobenen Abteilung auf Obertertia und für die Mädchen auf die zweite Klasse einer "höheren Mädchenschule" hinaufgesetzt werden. Die Schülerzahl schwankte zwischen 55 und 193, war also teilweise als recht gut zu bezeichnen. Bestanden hat die Gehobene Schulabteilung bis zum Jahre 1929. als eine Kreismittelschule eingerichtet wurde.
Auf die Geschichte des Schulwesens im besonderen, d. h. auf die Unterrichtsgegenstände, ihre Behandlung und allmähliche Erweiterung und alle sonstigen mit den Begriffen Lehrer und Schule und Elternhaus verbundenen Fragen soll hier nicht näher eingegangen werden, da sie genügend deutlich nur in größerem Zusammenhang behandelt werden könnten, den Rahmen dieser Arbeit also sprengen würden.
Die Nachrichten über die Lehrer, die an der evangelischen Volksschule in Gronau tätig gewesen sind, reichen nach Röbbelens Stadtgeschichte und einem Nachtrag dazu von Pastor D. Bückmann bis ins 17. Jahrhundert zurück. Es werden gerannt:
Rektoren
01 | Henr. Brodersen | gest. 1616 |
02 | Bartold Leweken | ab 1627 |
03 | Pantaleon Heineccius (1) | ab 1634 |
(1) Der gute Mann hieß Heinecke, mußte aber nach damaliger "Sitte" seinen guten deutschen Namen durch eine lateinische Endung verschönern!
04 | Joh. Rungius (er hieß Runge) | gest. 1641 |
05 | Joh. Schuhmann | ab 1645 |
06 | Henr. Grusius (er hieß Gruse) | gest. 1648 |
07 | P. Hermann Travenius | ab 1651 |
08 | Henning Auhagen | ab 1653 |
09 | Joh. Joachim Borchers | ab 1657 |
10 | Heinr. Olmers | ab 1660 |
11 | Thomas Starke | ab 1669 |
12 | M. Johann Richter | ab 1675 |
13 | Jakob Pleiß | ab 1677 |
14 | Dav. Friedrich Reuhusius (er hieß Reuhaus) | ab 1687 |
15 | Barthold Lüdeken | ab 1689 |
16 | Justus Pleiß | ab 1692 |
17 | Joh. Justus Brase | ab 1693 |
18 | Koch | gest. 1719 |
19 | Joh. Christian Lüdeke | ab 1733 |
20 | Ludwig Fischer | ab 1747 |
21 | Joh. Peters (Amtshelfer des vorigen) | ab 1799 |
22 | Karl Petri | ab 1801 |
23 | Friedr. August Röbbelen | ab 1807 |
24 | Joh. Friedrich Oelkers | ab 1813 |
25 | Heinr. Vilhelm Voßhage | ab 1820 |
26 | Dietrich Helberg | 1855-1876 |
27 | August Seper | 1876-1906 |
28 | Heinr. Kölling | seit 1906 |
Konrektoren
01 | Johann Köler | bis 1651 |
02 | Franz Erich Linekogel | bis 1655 |
03 | Karl Fischer | bis 1656 |
04 | Heinr. Olem | bis 1659 |
05 | Herm. Creth | bis 1660 |
06 | Christoph Petri | bis 1677 |
07 | Justus Pleiß (nachher Rektor) | bis 1686 |
08 | Georg Rese | bis 1692 |
09 | Joh. Christian Lange | bis 1713 |
10 | Joh. Fanter | bis 1718 |
11 | Adolf Marhenke | seit 1928 |
Kantoren
01 | Johann Matthias Kahle | 1718-1752 |
Von 1751-1801 war die Stelle nicht besetzt
02 | Johann Heinr. Friedr. Elbe | 1801-1822 |
Von 1822-1907 wurde der Kantordienst vom jeweiligen Rektor versehen, dann wurde der 2. Lehrer Kantor.
Organisten
01 | Johann Jeinsen | ab 1622 |
02 | Johann Saggitarius (Lehrer) | ab 1642 |
03 | Christoph Grimm | ab 1668 |
04 | Joh. Otto Ostmann | ab 1681 |
05 | Joh. Georg Kramer | ab 1718 |
06 | Georg Aug. Ludwig Oelkers | ab 1786 |
07 | Georg August Oelkers (Sohn von 06) | ab 1820 |
08 | Ziesenis | etwa 1850 |
09 | Wilhelm Grußendorf (1) | ab 1854 |
10 | Wilhelm Schramme | 1891-1922 |
(1) Ging 1885 als Lehrer ab, behielt aber den Kirchendienst noch bis 1891
Die Rektoren waren die 1. Lehrer, die Organisten bzw. die Konrektoren und die Kantoren hatten die 2. Schulstelle inne. W. Schramme wurde 1885 zweiter Lehrer, aber erst 1891 auch Organist. Als der damalige Rektor Seper aus Gesundheitsrücksichten 1902 die erste Lehrerstelle aufgab und die 3. Klasse übernahm, wurde Schramme 1. Lehrer (bis 1922).
Dritte Lehrer
Bertefeld | bis 1850 |
Deppe | bis 1876 |
Mönkmeyer | bis 1878 |
Schramme | bis 1882 |
Osterwald | bis 1886 (gest. in Gronau) |
Vierte Lehrer
Biermann | ab 1881 |
Ohe | ab 1885 |
Bödeker | ab 1886 |
Lämmerhirt | ab 1890 |
Im Jahre 1897 wurde die Einstufung der Lehrer nach Stellen aufgehoben, sie wurden einfach als "Lehrer in Gronau" angestellt und erhielten eine Schulstelle überwiesen. Da die Schülerzahl sehr wuchs und die Klassenbesucherzahl herabgesetzt ward, waren neue Klassen nötig. Es wurden von 1900-1930 noch eine 5., 6., und 7. Klasse eingerichtet. Außer den bereits genannten Lehrern waren an der Volksschule tätig:
Lehrer
Burgdorf ab 1901 (später an d. 1. Schulabteilung), Hermann ab 1902, Heinemann ab 1904, Bade ab 1907, Dörpmund ab 1908, Marhenke ab 1912, Meine ab 1913, Brase ab 1914, Wille ab 1913, Daab ab 1915, Kurmeyer ab 1919, Beckmann ab 1921, Wiehenkel ab 1923, Deville ab 1923, W. Hake ab 1927, Reineke ab 1928, Weber ab 1928. (Die nur vorübergehend beschäftigten Lehrer sind nicht aufgeführt). Am Weltkriege nahmen von Gronau aus teil: Marhenke, Meine, Wille, Brase.
Lehrerinnen
Wilhelmine Schimmel (hauptsächlich Handarbeitslehrerin), Elisabeth Reinbeck, Margarete Friedrich, Beatrice Ernst, Hanna Schütze, Margarete Huch, Auguste Klaaßen, Lina Bergmann, Frau Gertrud Kölling.
Von Ihnen gingen M. Huch und A. Klaaßen an die Gehobene Schulabteilung über, die letztgenannte 1929 an die Kreismittelschule.
Die Gehobene Schulabteilung
Leiter
Cand. phil. Hilmer 1882-1883, cand. theol. Vogt bis 1888, cand. theol. Senshorn bis 1890, cand. theol. Wolperding bis 1893, cand. theol. Kleine bis 1902, von 1902-1929 der Rektor der Volksschule H. Kölling.
Lehrer
Falke ab 1882, Hilmer ab 1898, Bolze ab 1898, Rordhoff ab 1890, Mußmann ab 1890, U. Hake ab 1902, Burgdorf ab 1903, Fleischer ab 1904, Denecke ab 1904, Schirmer ab 1906, Aumüller ab 1910, Siep ab 1912, Schaper ab 1913, Bumer ab 1920. - Von ihnen gingen später als Rektoren: Falke nach Alfeld, Mußmann nach Badenstedt, Bolze nach Bockenem. Am Weltkriege nahmen Siep und Schaper teil; letzter ist 1918 gefallen.
Lehrerinnen
Martha Roehl, Martha Buffernius, Emma Hinze, Marie Niemeyer, Martha Munke, Margarete Huch und Auguste Klaaßen.
Die Unterrichtsräume befanden sich bis zum Jahre 1831 in dem am Kirchplatze gelegenen, jetzt Reese, Riefenstahl und Brandes gehörenden Wohnhäusern, die zugleich auch die Lehrerwohnungen enthielten. Im Jahre 1831 wurde am Markt ein neues Schulgebäude errichtet, das heutige Rathaus (jetzt Verwaltungsgebäude II). Es hatte 3 Klassenräume, 2 Familienwohnungen für verheiratete und eine kleine Wohnung für einen unverheirateten Lehrer. Aber bereits nach wenigen Jahrzehnten erwiesen sich die Räumlichkeiten für die ständig wachsende Schülerzahl als zu klein. In den 1870er Jahren besuchten rund 80 Schüler die 1., 80 die 2. und 120 die dritte Klasse, sodaß die Gesamtschülerzahl bald an 300 heranreichte. Es konnte nicht einmal jedes Kind einen Sitzplatz bekommen! Als dann 1881 noch ein vierter Lehrer angestellt wurde, mußte eine Klasse anderswo untergebracht werden; man richtete einen Raum im Hintergebäude des Brunotteschen Hauses dafür ein. Schließlich schuf man einige Abhilfe, in dem man den Lehrern Privatwohnungen anwies und die dadurch freigewordenen Räume als Schulzimmer benutzte; nur die Wohnungen des vierten Lehrers und des Schulwärters blieben im Schulhause. Nun konnte auch die Privatschule, die bisher in gemieteten Räumen untergebracht war, in den freien Lehrerwohnungen Unterkunft finden.
Aber auch diese Regelung blieb ein Notbehelf. Die Schülerzahl wuchs weiter, und die Schulräume entsprachen in Größe, Luft und Licht nicht den gesundheitlichen Anforderungen. Daher sah sich die Stadt genötigt, ein neues, großes zeitgemäßes Schulhaus zu erbauen. Im Jahre 1896 erstand an der Junkernstraße, nach dem Plane des Architekten Börgemann aus Hannover, ein neues Volksschulgebäude, das allen billigen Ansprüchen gerecht wurde und heute noch wird. Es bot Raum für die damals sechsklassig gewordene Volksschule, für die Gehobene Schulabteilung und außerdem auch für die Städtische Fortbildungsschule. Das alte Schulgebäude am Markte wurde als Rathaus und Stadtsparkasse eingerichtet.
Kommentare
Ich fand es sehr interessant hier über meinen Urgroßvater Adolf Marhenke zu lesen, auch wenn es nur ein Kommentar war.
Falls Sie noch einige Dokumente über ihn haben würde ich mich sehr freuen wenn sie Kontakt mit mir aufnehmen würden. (Ronja-katrin
Viele Grüße
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